Krankenmord („Euthanasie“)

1942 – 1945 die Tötung einer unbekannten Zahl von Insassen von Heil- und Pflegeanstalten, Fürsorgeeinrichtungen und Altersheimen dezentral in fast 100 psychiatrischen Einrichtungen durch systematischen Entzug der Nahrung oder durch Medikamente

Die Täter der „Euthanasie“ fühlten sich nicht als Mörder, sondern als Reformer. Nach der Phase der Massentötungen zur Beseitigung der angestauten Zahl arbeitsunfähiger und betreuungsbedürftiger Patienten in den psychiatrischen und Pflegeanstalten sollte die Tötung wissenschaftlich genau klassifizierter Unheilbarer integraler Bestandteil des klinischen Alltags werden. Gestützt wurde dies von führenden Vertretern der deutschen Psychiatrie, Neurologie und Kinderheilkunde. Zahlreiche Institute arbeiteten offiziell mit den Organisatoren der „Euthanasie“ zusammen, darunter das Institut für Hirnforschung in Heidelberg und das Kaiser-Wilhelm-Institut für Hirnforschung in Berlin-Buch.
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