Uchtspringe und die dezentrale „Euthanasie“

Ungeachtet der Einstellung der Gasmordphase der „Euthanasie“ trafen in Uchtspringe auch nach dem August 1941 weiter Transporte aus anderen Heil- und Pflegeanstalten wie Jerichow und Neinstedt, aber auch aus Bedburg-Hau und Hamburg-Langenhorn ein, die die Landesheilanstalt schnell an Kapazitätsgrenzen führten. Vor diesem Hintergrund zeichnen sich in den Jahren 1940 bis 1945 starke Schwankungen in der Sterblichkeitsrate vor Ort ab.

In den Jahren 1940 und 1941 war die Sterblichkeitsrate in der Landesheilanstalt selbst absolut zwar etwas höher als der Vorkriegszeit, was der ständigen Verschlechterung der Versorgungssätze für die Patienten geschuldet sein mag. Im Vergleich zur Zahl der Aufnahmen sank sie relativ. Es war die Zeit der Abtransporte im Rahmen der „Aktion T 4“, die in den Krankenbüchern unter der Rubrik „verlegt / entlassen“ firmieren und einen Umfang bis zu zwei Dritteln der gesamten Bettenkapazität erreichten.
 
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