Sterilisation

Einer der zielführenden Wege richtete sich auf die Sterilisation bestimmter Bevölkerungs- gruppen.
Der bekannteste Vertreter dieser Meinung war in Deutschland der Arzt und Rassenhygieniker  Fritz Lenz (1887-1976). Er propagierte die Sterilisation von bis zu zehn Prozent jeder Generation, vor allem Lernbehinderter, Kranker und sozial auffälliger Menschen.

Im Jahr 1932 legte der preußische Landesgesundheitsrat dem Minister für Volkswohlfahrt einen  Gesetzentwurf zur administrativen Umsetzung der Sterilisation vor. Im Unterschied zu dem unter dem NS-Regime verabschiedeten „Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses“ basierte der Entwurf von 1932 noch auf der Freiwilligkeit der zu Sterilisierenden.
Während Ärzte, Politiker, Vertreter von Kirchen und Justiz noch diskutierten, erfolgten in der Zeit der Weimarer Republik bereits so genannte eugenische Sterilisationen. Sie wiesen keine medizinische Indikation auf, sondern waren dem Gedanken einer Verbesserung des Erbgutes geschuldet.

 
 
Die Vererbung der „Minder- wertigkeit“ im Stammbaum der (fiktiven) Familie Kallikak
 
 
Darstellung der Vererbung von Epilepsie um 1920
 
 
Darstellung der Vererbung von „Minderwertigkeit“ um 1920