Kinderfachabteilungen

Der zuständige Amtsarzt informierte dann die  Eltern. In den Kinderfachabteilungen wurden die Kinder zunächst beobachtet und danach fast immer durch schrittweisen Entzug der Nahrung oder  Vergiften mit Medikamenten getötet.

Das System der Kinderfachabteilungen diente ausschließlich der Erfassung, Begutachtung und gegebenenfalls Ermordung von Kindern, die sich in häuslicher Betreuung befanden. Kinder, die sich in einer Pflege- oder Betreuungseinrichtung befanden, wurden im Rahmen der Gasmorde erfasst.

Die  Kinderfachabteilung in der Landesheilanstalt Uchtspringe bestand vom Sommer 1941 bis zum April 1945 im Haus 20 des Krankenhauskomplexes. Verantwortliche Ärzte waren Dr. Ernst Beese, Dr. Gerhard Wenzel (bis 1943) sowie das Arztehepaar Dr. Hermann und Dr. Hildegard Wesse (letztere in Nachfolge von Dr. Wenzel). Mit Ausnahme des Anstaltsleiters Beese fertigten sie Gutachten über die Kinder, deren Tod dann vom „Reichsausschuss zur Erfassung erb- und anlagebedingter schwerer Leiden“ beim Amt IIb in der Kanzlei des Führers einzeln freigegeben wurde.
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