Uchtspringe und die dezentrale „Euthanasie“

Ab 1942 wandelt sich das Bild. In diesem und dem folgenden Jahr 1943  stieg die Sterblichkeitsrate vor Ort auf mehr als das Doppelte, während  „Verlegungen“ nach Hadamar mit etwas über 100 Personen nur in sehr geringem Umfang erfolgten. Zu den „verlegten“ Patienten gehörten auch einige wenige Patienten, die zuvor in den Gasmordanstalten zurückgestellt worden waren. Die zweite, dezentrale Phase der „Euthanasie“ überlebten diese Männern und Frauen nicht mehr.

1944 erfolgten auf Grund der vielen Zugänge mehrere  Verlegungen in die Anstalt Meseritz-Obrawalde, die bis 1937 zur Grenzmark Posen/Westpreußen und danach zur Provinz Pommern gehörte. Diese Transporte, die vor allem Patienten aus anderen Anstalten betrafen, erreichten aber bei weitem nicht den Umfang wie den Jahren 1940 und 1941. Die Mehrheit dieser Patienten starb in Uchtspringe. Für die Jahre 1944 und 1945 liegt die Zahl der Verstorbenen höher als die der Abtransporte in die Gasmordanstalten.
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