Abtransporte aus Uchtspringe

Hunderte von Männern und Frauen hielten sich so zwischen drei und neun Monaten in Uchtspringe auf, bevor ihr letzter Weg in eine der Gasmordanstalten führte.

Die Transporte in die Gasmordanstalt Brandenburg sind vor allem dadurch gekennzeichnet, dass in Hinsicht auf das Alter rund ein Drittel der Opfer jünger als 18 Jahre war, darunter viele drei- und vierjährige Kinder. Kinder wie Erwachsene gehörten mehrheitlich zu den Stammpatienten der Landesheilanstalt.

Die Transporte in die Gasmordanstalt Bernburg zeigen ein anderes Bild. Die Altersstruktur änderte sich, unter den Opfern befanden sich kaum noch Kinder. Die meisten der nach Bernburg verlegten und ermordeten Männer und Frauen kamen nun nicht mehr aus der Landesheilanstalt Uchtspringe selbst, sondern lebten vorher in anderen psychiatrischen Einrichtungen wie den Landesheilanstalten Haldenslebeben und Pfafferode sowie den konfessionellen Neinstedt Anstalten und hielten sich nur vorübergehend in der „Zwischenanstalt“ Uchtspringe auf.
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